Französischer Jura - Tauchsafari souterraine - Teil 1

Juli ist Urlaubszeit und so haben wir unser Tauchermobil mit Bett und Tauchausrüstung vollgestopft. Unser Ziel war das 800km entfernte Besançon, im Vorfeld hatten wir rund 30 Höhlen in der Gegend recherchiert. Nun hofften wir auf gutes Wetter, gute Bedingungen in den Höhlen und darauf, sie zu finden - was das angeht, gab es beim letzten Trip noch Verbesserungspotential... Wir starteten an der Combe du Creux, die wir im letzten Herbst nicht gefunden hatten. Diesmal besser ausgerüstet mit detaillierter Beschreibung und exakten GPS-Koordinaten: Kein Problem!


Die Source du Planey kannten wir schon vom letzten Jahr, ideal für einen zweiten Tauchgang am Abend. Diesmal ist Christian dran mit Ausrüstung zur Höhle fahren. Weils so weit war und noch genug Luft in den Flaschen ist, am nächsten morgen gleich nochmal! Beim Auftauchen erwartete uns ein aufmerksamer und schon etwas nervöser Spaziergänger - wir waren wohl eine ganze Weile weg, während unsre Klamotten noch am Ufer lagen... Fast hätte er die Polizei gerufen... Gut dass wir dort ohnehin angemeldet waren!


 

Anschließend gings dann zum Flaschenfüllen nach Besançon zum Tauchclub "Amis Plongeurs Comtois" - un grand merci, especialment à Arnaud Lavergne et à Marc Rondeau. Für einen "kleinen" Club sind sie echt super ausgestatten, Kompressor für 200 und 300bar, drei 50l Speicherflaschen und einer Sauerstoffspeicherflasche. So waren unsere Pullen ruckzuck voll, da es aber wie verrückt angefangen hat zu schütten, vertrieben wir uns die Zeit noch ein bisschen im benachbarten Schwimmbad. Anschließend noch ein bisschen Stadt ansehen, französisches Essen genießen und dann auf zur nächsten Höhle.

Nicht ganz uninteressant: In Frankreich ist wie bei uns alle 5 Jahre eine Druckprüfung vorgesehen, aber jährlich eine visuelle Inspektion nötig!


 

Das Vorhaben entpuppte sich als Roadtrip, auf dem Plan standen die Source de Lison, Source de l'Ain, Source de Doubs, Gour Bleu, eine namenlose Quellhöhle aus dem Höhlentauchführer von Stefan Schiemann und die Source de la Saine. Die ersten drei spuckten Unmengen dreckigen Wassers, die anderen beiden waren sehr klein und eng und nicht wirklich betauchbar... Falls wir die Gour bleue tatsächlich gefunden haben...

 


 

Source Bleue (Montperreux) - endlich betauchbare Höhle gefunden, auch wenn der Quelltopf nicht ganz so klar wie im Herbst 2015 aussah.

 

Voll Vorfreude schnell alles hingeschafft und reingehüpft... Schon wieder Pech, Christians Regler bläst ab... "Safety first" - also nochmal raus! In der Zwischenzeit machte sich ein weiterer Höhlentaucher abtauchfertig. Er kam kurz auf uns zu, um sich zu vergewissern, ob er als erstes "Team" abtauchen soll, oder wir. Wir ließen ihm als "Team 1" den Vortritt.

 

Als zweites Team endlich abgetaucht, passierten wir schnell den etwas engeren Eingang und bogen nach links zum Wasserfall ab. Diesmal ging alles deutlich lockerer als im Herbst und so waren wir schnell an der Auftauchstelle - im Gegensatz zum Höhlenplan wurde es nach oben hin immer enger, so dass Moni in 3m Wassertiefe das Zeichen zum Umkehren gab. Auf dem Rückweg wurden noch die Abzweigungen erkundet. Anschließend keine Frage: Hier tauchen wir gleich nochmal!

 

Was unter Wasser passierte stellen die Bilder gut dar - abgesehen davon, dass Christian seinen Umkehrdruck viel zu früh erreichte: Start mit 160bar und Viertelregel ergibt umkehren bei 140bar, logisch, oder? Die Zeit reichte dennoch für die Ankunft eines guten Dutzend Erholungssuchenden. Sie wollten die Stille und Ruhe am Quelltopf genießen, als dieser plötzlich anfing zu blubbern. Oben rätselte man, kam aber zu keiner Erklärung für dieses Phänomen. Zunächst erschrocken, anschließend dann sehr neugierig wollte jeder das Höhleninnere auf französisch beschrieben bekommen.

 

Anschließend schauen wir noch kurz an der Source de la Loue vorbei. Wir sind uns unsicher, ob man dort aktuell tatsächlich noch tauchen darf, die Wasserqualität lädt aber ohnehin nicht dazu ein. So machen wir uns auf den Rückweg nach Besançon, denn am nächsten Morgen ist der nächste Fülltermin.

 

Auf dem Weg kommen wir noch an der Resurgénce du Gouron vorbei, diese sieht sehr klar aus. Wir würden am liebsten gleich noch reinspringen, aber der etwas rutschige und steile Einstieg, die beginnende Dämmerung halten uns ab.

 

 

Fortsetzung gibts hier...

 

 


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