Französischer Jura - Tauchsafari souterraine - Teil 2

Hier gehts zurück zur ersten Hälfte

Mit vollen Flaschen - danke nochmal an die AmisPlongeurComtois - gings los zur nächsten Höhle. An der Pont du Diable angekommen merken wir schnell, dass wir hier keine vollen Flaschen brauchen. Das Wasser war extrem trüb, aber es gab zumindest keine Strömung. Das stimmte uns optimisch, dass sich die Sichtverhältnisse in den nächsten Tagen deutlich verbessern. Flossen ins Auto, Wanderschuhe raus: Wir statten der Grotte du Trésor einen Besuch ab. Die Sichtverhältnisse hier waren hervorragend, was wohl größtenteils am fehlenden Wasser lag. Ganz weit drinnen entdeckten wir dann doch noch eine Abtauchtauchstelle - allerdings auch sehr trüb.


 

Zumindest ein Tauchgang am Tag muss dann aber doch sein, wir wollen es in der Source du Dessoubre versuchen. Wir holen uns die Taucherlaubnis im anliegenden Restaurant, der Besitzer meinte "kein Problem", warnt uns aber vor dem kaltem Wasser. Das Wasser war wirklich kalt, die Sicht jedoch für die engen Maße der Höhle akzeptabel. Wir tauchten bis zur ersten Auftauchstelle, reparierten dort die Leine und setzten den Tauchgang fort. Die Abzweigungen konnten wir nicht erkennen und so kehrten wir um.

 


 

Da uns blaue Quellen bisher immer Glück bezwiehungsweise gute Bedingungen gebracht haben, machten wir uns auf den Weg ins Tal der Cusancin. Dort erwarteten uns gleich mehrere Quellen: Die Source Bleue und die Source du Cusancin, auch grüne Quelle genannt. Zwei Höhlen, zwei Erlebnisse. Doch der Reihe nach: Für die Source bleue hatten wir einen Höhlenplan und wussten dass sie sehr eng ist. Überrascht hat uns die große Menge Sediment, welches Moni an einer Engstelle schön aufgewirbelt hat. Ein gutes Stück weiter war die Führungsleine gerissen, Fortsetzung suchen bei 50cm Sicht?! Nö danke, wir drehten nach gut 100m um. Im Quelltopf kurz aufgetaucht beschlossen wir uns den Rückweg zu erleichtern und tauchten einfach durch den Fluss zurück zum Auto. Dort angekommen war für Moni erstmal Schadensanalyse angesagt. Ergebnis: Halb vollgelaufen, vermutlich war der Handschuh nicht richtig zu.

 

Ohne Informationen waren wir an der grünen Quelle skeptisch und ließen unserer Kamera den Vortritt. Die Fotos sahen vielversprechend aus. Also anrödeln, reinzwängen, Irrtum bemerken und Umkehren. Nach ca 15m gings nicht weiter, die Höhle verengte sich zu einer winzigen Öffnung. Monis Handschuh war wieder nass und nun entdeckten wir auch die Ursache: Riss in der Manschette.

 


 

Tauchurlaub beendet? Quatsch, eine Zusatzschicht vorm Abendessen, super regengeschützt am Torbogen in Baume-Les-Dames und die neue Manschette war dran. 24 Stunden warten bis der Kleber ausgehärtet ist, bedeutet auf Nasstauchen umsteigen...

 

Nur in welcher Höhle?

 


 

Eine Höhle mitten auf einer Kuhweide? Den Tipp hatten wir schon letztes Jahr von Sebi, einem schweizer Höhlentaucher bekommen. Er hatte sich dort schon einen Trocki zerschlissen, da passte der Nassanzug perfekt. Doch zuerst müssen wir den Quelltopf finden. Da wir letztes Jahr stundenlang auf einer Kuhweide einen Quelltopf gesucht hatten, um dann festzustellen, dass nicht weit weg eine asphaltierte Straße samt Wegweiser hinführt, wollten wir aus dieser Erfahrung lernen. So ignorierten wir die Wegbeschreibung der Einheimischen und folgten einfach dem Bachbett. Das heißt einmal über den Stacheldraht, einmal drunter weg und schon waren wir da. Nun war auch klar, in welchen Feldweg wir mit dem Auto abbiegen müssen und holten schnell unsere Ausrüstung. Der Höhleneingang ist sehr eng, anschließend gehts flach weiter. Eher was für Sidemount-Konfiguration, die wir nicht  mit hatten. Wir entschieden uns für die D7. Damit durch den Eingang gequetscht bewirkt für den zweiten Taucher null Sicht, dies besserte sich auch auf den nächsten Metern kaum, so dass wir uns diesmal gegen eine Betauchung entschieden.

 

 

Die letzte Höhle unseres Trips, die Resurgénce du Fourbanne liegt auf Privatgrund, besser gesagt in der Mitte eines idyllischen Gehöfts. Ein wenig nervös machten wir uns deshalb auf den Weg dorthin. Völlig unbegründet, der Besitzer ist sehr freundlich, sein französisch gut verständlich und wir durften dort abtauchen.

 

 

Die Wasserqualität im Quelltopf lies schon auf mangelnde Sichtweiten schließen, wofür sich der Hofbesitzer fast entschuldigte. Beeindruckend war der senkrecht von 8m auf 25m abfallende Schacht, welcher eher an ein Bergwerk als an eine Naturhöhle erinnerte. Wir waren vom Gesamtsetting so begeistert, dass wir umgehend den nächsten Supermarkt aufsuchten um als kleines Dankeschön die Ausstattung des Weinkellers um ein Doppelpaket zu bereichern.

 


 

Die Reise beendeten wir, wo sie begann: Mit einem Abschlusstauchgang in der Combe du Creux, welche uns wieder mit besten Sichtbedingungen begeisterte. Fazit in Zahlen: 8 Tage, 20 gesuchte/besuchte Quellen oder Höhlen, 12 Tauchgänge in 8 Höhlen.

Schon bei der Heimreise werden Pläne für die nächste Reise geschmiedet... Allerdings müssen wir uns nun auch schon aufs nächste Thema konzentrieren, ein Tag Pause, dann gehts zum Kinder-Tauchlehrer-Kurs. Anschließend steht dann noch eine Woche Urlaub an, während der  wir nur baden, in der Sonne liegen, ausruhen geplant haben ...

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