Albanien - Hallo Herbst!

Die Überfahrt von Italien nach Albanien haben wir uns gemütlicher vorgestellt: Die Fähre ist voll, außerdem ziemlich luxuriös. Das bedeutet überall Personal und kaum Platz unsere Isomatten und Schlafsäcke auszurollen. Schließlich finden wir doch noch eine passable Ecke... Schlafen, Elektrogeräte laden und nebenbei noch gut 200 km zurücklegen: Klasse!


Einigermaßen erholt kämpfen wir uns aus Albaniens zweitgrößter Stadt und vertrödeln den restlichen Tag am Strand. Außerdem holen wir es nach, uns über unser aktuelles Gastgeberland zu informieren. Das Land war bis in die 90er Jahre völlig abgeschottet, zudem wurde während der kommunistischen Diktatur ein absolutes Religionsverbot erlassen. Nach dem Tod Enver Hoxhas und dem Sturz des kommunistisches Regimes erholt sich das Land nur langsam, nicht zuletzt aufgrund des Kosovokrieges. Immer noch zählt Albanien zwar zu den hochentwickelten, allerdings auch zu den ärmsten Ländern Europas. Der Gegensatz zwischen sehr arm und sehr reich fällt überall auf, zahlreiche Bunker weisen auf die Vergangenheit des Landes hin. Die mittlerweile wieder zahlreich vorhandenen Moscheen spiegeln die Religionsverteilung des Landes wieder. Nun erklären sich auch die lüsternen Blicke und unangenehmen Anmachen. Landestypisch gekleidet, also mit verdeckten Knien und Schultern lässt es sich hier gut aushalten.


Auch eine konkreter Planung unserer Route ist nun dringend nötig. Die Bade- und Tauchsaison hier ist leider schon vorbei, so beschließen wir nicht an der Küste entlang- sondern übers Gebirge nach Mazedonien weiterzuradeln. Das ist zwar anstrengend, dafür gibt es nach jeder Kurven einen neuen, atemberaubenden Anblick. Enge Schluchten wechseln sich mit breiten Tälern ab. Außerdem werden wir immer wieder begleitet.


In Prrenjas holt uns der Herbst langsam ein, wir flüchten uns vor heftigen Gewittern in das erste Hotel - dort werden die Zimmer größtenteils stundenweise vermietet, wir dagegen bleiben gleich zwei Nächte. Die kurzen Regenpausen nutzen wir um das Bergbaustädtchen zu erkunden.

Nach zwei Tagen haben wir das WLAN des Hotels geschrottet und uns wird langsam langweilig, also beschließen wir trotz Nieselregen weiterzuradeln. Ein paar Fotos vom Pass Richtung Mazedonien. Kaum zu glauben, hier gibt es sogar noch mehr Bunker als im Rest des Landes!


Unser Fazit: Albanien hat eine Menge zu bieten, leider haben wir davon nur einen Bruchteil gesehen. Wir kommen sicherlich wieder, nächstes Mal vermutlich mit Höhlentauchausrüstung. Jetzt aber erstmal auf nach Mazedonien!

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