Aserbaidschan - viel mehr als nur Transitland

Bei unserer Ankunft in Aserbaidschan erleben wir unseren ersten etwas anstrengenden Grenzübergang: Wir müssen alle Taschen abpacken und scannen lassen – der Scanner ist allerdings von unserer Gepäckmenge überfordert. Während wir noch Radtaschen anschleppen, purzeln sie hinten schon munter auf den Boden. Mit Elektrogeräten, na super…. Anschließend entdeckte der Grenzbeamte noch ein Problem mit unserem Visum. Übersetzt heißt das, er entdeckte ein Problem mit seinem leeren Portemonnaie und wählte uns als Lösung. Wir gaben uns große Mühe, konnten aber kein Problem beim Visum erkennen. Erst als die Schlange hinter uns immer länger wurde, durften wir einreisen.

Einmal angekommen fällt uns als erstes die Ähnlichkeit mit der Türkei auf und wir fühlen uns direkt ein bisschen wie zuhause. Die Aserbaidschanische Flagge ziert ebenfalls eine weiße Mondsichel und ein Stern auf rotem Hintergrund... Die Sprache klingt für unsere Ohren sehr ähnlich und mit unserem grandiosen türkischen Wortschatz kommen wir beim Essen bestellen und einkaufen ganz gut zurecht. Nach dem ersten bestellten Essen bekommen wir zunächst einen Schock: Der Kellner kommt mit einem unglaublich großen Tablett mit unzähligen Schalen voller verschiedener Salaten, Käse und Obst – wir dürfen uns aussuchen, was wir davon wollen. Hier denken wir noch „wow, aufwändige Methode, weil wir uns nicht verständigen können“, später stellen wir fest, dass dies hier normal ist. Zum Essen gibt es immer unser Lieblingsgetränk der Kaukasusländer: Birnenlimonade.

Die Gastfreundschaft ist schier Grenzenlos. Nicht nur einmal passiert es, dass beim Restaurantbesuch andere Gäste für uns zahlen. Oft tut es gleich der Restaurantbesitzer selber. Bei dem als Hotel ausgeschriebenen Olympiastützpunkt lässt es sich der Direkor nicht nehmen uns zwei Tage zu beherbergen. Natürlich als Gäste, nicht als Kunden. Wir sind tief beeindruckt und sehr dankbar. Hätten wir jede Einladung angenommen, wir wären noch heute dort. Wir dürfen uns mit jedermenge gemeinsamer Selfies revanchieren. Was wir gerne tun.

Nach unseren Erfahrungen bei der Einreise hegen wir eher gemischte Gefühle als abends ein Polizeiauto neben uns hält – genau in dem Moment als wir in den Wald zum Zelten abbiegen wollten. Sie warnen uns vor den Wölfen der Region und eskortieren uns zur nächsten Polizeistation – dort bekommen wir noch Tee und dürfen zelten. Dank starkem Nebel und so gut wie keiner Sicht gibt es leider keine Fotos hiervon. Insgesamt haben wir nicht allzu viel Glück mit dem Wetter, von 11 Tagen schüttet es drei komplett und drei ist es unglaublich neblig. Zwischendurch genießen wir jeden trockenen Moment und Sonnenstrahl.


 

Das Wetter erleichtert uns den Abschied und so sausen wir auf breiten, leeren Straßen an Gaspipelines entlang Richtung Grenze. Die Zeit drängt leider ohnehin. Wir wollen im Februar im Oman sein und müssen uns ein wenig sputen. Ab jetzt geht es wieder Richtung Süden und die Vorfreude auf wärmere Temperaturen steigt. Voller Neugier verlassen wir das Land Richtung Iran, und hier schließt sich der Kreis - die Ausreise gestaltet sich sehr ähnlich wie die Einreise.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Andi K. (Freitag, 02 Februar 2018 10:57)

    Was ist das für eine brennende Wasserquelle?

  • #2

    204Bar - Moni (Mittwoch, 07 Februar 2018 22:47)

    Hey Andi, das haben wir auch nicht rausgefunden. Wir vermuten Erdgas aus der Pipeline, die dort verläuft. Aber wie das mit dem Wasser zusammenhängt und warum es in Brand gesetzt wurde - keine Ahnung...

  • #3

    Manu (Freitag, 16 März 2018 19:14)

    Hallo ihr beiden Abenteurer,

    in Halle liegt seit heute Schnee, der Winter lässt sich spät blicken. Liebe Grüße von Frau H-B, sie ließt heimlich euren Blog. ;-) Hoffentlich hat sich eure Vorfreude auf die höheren Temperaturen erfüllt. Dann tretet mal in die Pedale, dass die Kette "schmoocht". Weiterhin - Gute Fahrt.