Usbekistan – Alte geschichtsträchtige Städte & Landwirtschaft soweit das Auge blickt

 

Die Ausreise aus Turkmenistan gestaltet sich etwas chaotisch, unzählige Händler warten scheinbar schon eine ganze Weile. Wir müssen ein Formular ausfüllen – um dieses zu bekommen, werden wir von einer Person zur Nächsten geschickt… Am Ende landen wir wieder bei der ersten Person, bekommen es und dann geht es auch schon weiter: Gepäckkontrolle, einige Passkontrollen später dürfen wir das Land verlassen. Mit Grenzübertritt wechselt der Kalaschnikow-Halsschmuck der Grenzer zu M16-Halsschmuck und irgendwie von angespannt zu locker. Zum ersten Mal seit langem dürfen unsere Fahrradtaschen am Rad bleiben und wir direkt einreisen, nachdem der Grenzarzt bei uns Fieber gemessen hat. Anschließend radeln wir Richtung Buchara, wir wollen aber noch kurz vor der Stadt zelten um am nächsten Tag entspannt eine Unterkunft zu suchen. Dabei stellen wir erschrocken fest, dass sich die Landschaft stark verändert hat: Überall sind Felder, Häuser, Hütten, Kanäle und vor allem Menschen. So landen wir immer wieder in Obstplantagen, an Feldrändern und unter Pavillons für Feldarbeiter. Anfangs decken wir die Fahrräder mit Planen ab, um nicht entdeckt zu werden. Prompt wachen wir an einem Morgen durch ein irres Geräusch auf: Rascheln der Plane gefolgt von Prasseln, wir können es nicht richtig einordnen und befürchten, jemand mache sich an unseren Rädern zu schaffen. Weit geirrt, schlaftrunken sehen wir nach und entdecken eine Gruppe bei der Aprikosenernte: einer sitzt im Baum und schüttelt die Äste, die anderen fangen diese auf einer Plane auf. Als sie uns entdecken, bekommen wir direkt ein Päckchen Aprikosen sowie frisch gemolkene Milch geschenkt. Megafrüh radeln wir anschließend los.

 

 

Es läuft richtig gut, und wir haben schon zum Mittagessen 70 Kilometer geschafft, nachmittags fühlt sich Moni allerdings völlig ko, ihr ist immer wieder etwas schwindelig und wir kommen kaum voran. Einen schönen Zeltplatz finden wir auch nicht, wir landen versehentlich an einer Baustelle neben der die Arbeiter direkt zelten. Zum Glück dürfen wir unser Zelt ebenfalls dort aufschlagen. Moni legt sich direkt hin, während Christian die Einladung zum Abendessen gerne annimmt. Leider wird auch viel Schnaps angeboten und diesen auszuschlagen ist wieder einmal sehr anstrengend. Auch Moni ist Ruhe nicht vergönnt, ihr Magen spinnt und sie verbringt die halbe Nacht vor dem Zelt. Früh geht es ihr immer noch hundeelend, die Schnapsangebote und die brennende Sonne treiben uns dennoch am späten Vormittag zur Weiterfahrt, auf schlechtem Asphalt mit Übelkeit zu radeln grenzt an Folter! 

 

 

So wenig uns die Landschaft und die überwiegend fettige, fleischreiche Kost in Usbekistan gefallen haben, so beeindruckend sind die Städte an der Seidenstraße. Wir verbringen jeweils zwei Tage in den alten Seidenstraßen-Städten Buchara und Samarkand, lassen unsere Räder ruhen und schlendern durch die Altstädte und Museen.

 


 

Schließlich rollen wir auf die Grenze zu Tajikistan und damit auf massive, schneebedeckte Gebirgsketten zu und freuen uns auf einsame Tage in den schroffe Bergen.

 

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